Genitivstamm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1 EinführungDer Genitivstamm ist ein sehr wichtiger Stamm finnischer Substantive, Adjektive, Pronomina und Numeralien. Viele Kasus werden durch Anhängen einer Endung an diesen Stamm gebildet. Das gilt für den Genitiv, Akkusativ (die lange Form), Translativ, Inessiv, Elativ, Adessiv, Ablativ, Allativ, Abessiv und Instruktiv, und die Pluralform der Nominativ und Akkusativ. Gute Kenntnisse im Stufenwechsel und Vokalwechsel i ~ e sind eine Voraussetzung für das Bilden des Genitivstamms. 2 BildungDas Bilden des Genitivstamms ist sehr kompliziert. Die folgenden Regeln beschreiben, wie er aus dem Nominativstamm gebildet wird. In den sich auf dieser Seite befindenden Beispieltabellen ist die erste Form der Nominativstamm bzw. der Nominativ Singular und die zweite Form der Genitivstamm mit der Genitivendung -n. 2.1 Auf einen Vokal endende Wörtera) Wörter die den Vokalwechsel i ~ e nicht durchmachenDiese Gruppe beinhaltet alle Wörter die auf a, o, u, y, ä und ö enden. Sie beinhaltet auch eine kleine Anzahl von Wörtern, die auf e enden. Die meisten Wörter, die auf e enden, enden eigentlich auf einen Reliktkonsonanten, und deswegen beugen sie sich wie auf einen normalen Konsonanten endende Wörter (siehe Kapitel 2.2 a). Die einzigen Wörter, die problematisch sein können, enden auf i, weil einige von diese Wörter den Vokalwechsel i ~ e durchmachen. Diese Gruppe beinhaltet die auf i endenden Wörter, die nicht den Vokalwechsel durchmachen. Der Genitiv- und Nominativstamm dieser Wörter ist im Allgemeinen gleich, abgesehen davon, dass bestimmte Wörter im Genitivstamm den Stufenwechsel durchmachen.
Falls ein Wort einen Konsonanten oder eine Konsonantengruppe beinhaltet, die den Stufenwechsel durchmacht, kommt der Genitivstamm in der schwachen Stufe vor.
b) Wörter die den Vokalwechsel i ~ e durchmachenFalls ein Wort den Vokalwechsel i ~ e durchmacht, wird der Genitivstamm durch Ersetzen des i durch e gebildet.
Ein Wort kann auch den Stufenwechsel durchmachen. In diesem Fall kommt der Genitivstamm in der schwachen Stufe vor.
Achten Sie besonders auf Wörter, die auf -si enden und den Vokalwechsel i ~ e durchmachen. Wegen eines uralten Lautwechsels si ~ ti beugen diese Wörter sich als gäbe es einen t anstelle des s. Weil das t ein Laut ist, auf den der Stufenwechsel wirkt, kommt der Genitivstamm in der schwachen Stufe vor. Alle mögliche Flexionstypen sind in der nächsten Tabelle dargestellt.
Ausnahmen! Der Genitivstamm von jousi, kusi und kuusi wird durch Ersetzen des i durch e gebildet.
Ausnahme! Das Wort veli erfordert ein zusätzliches j im Genitivstamm.
Bemerke! Der Genitivstamm von yksi und kaksi wird durch Ersetzen von ksi durch hde gebildet.
c) KomparativformenDer Genitivstamm von Komparativformen wird durch Ersetzen der Komparativendung -mpi durch mma gebildet. Der Wechsel von mp zu mm rührt von dem Stufenwechsel her.
d) Neue LehnwörterDer Stufenwechsel wirkt nicht auf einige neue Lehnwörter.
2.2 Auf einen Konsonanten endende WörterEs gibt nur fünf Konsonanten (l, n, r, s und t), auf die ein finnisches Wort enden kann. Jedoch können Lehnwörter auf einen beliebigen Konsonanten enden. Weil Kasusendungen normalerweise nicht nach einem Konsonaten angehängt werden können, wird ein e zwischen das Wort und die Endung gesetzt. Heutzutage wird dieses e manchmal dem vorigen Vokal gleichgemacht. a) Auf einen Reliktkonsonanten endende WörterFalls ein Wort auf einen Reliktkonsonanten endet, wird der Genitivstamm durch Anhängen eines weiteren e an den Nominativstamm gebildet. Ein Reliktkonsonant ist ein Buchstabe, oft h oder k, der im modernen Finnischen verschwunden ist, aber immer noch Einfluss auf die Aussprache hat. Heutzutage ist der letzte Buchstabe dieser Wörter ein e. Bestimmte Wörter machen den Stufenwechsel durch und der Genitivstamm kommt dann in der starken Stufe vor.
b) Wörter auf sFalls ein Wort auf s endet, gibt es vier Arten den Genitivstamm zu bilden. Typ IFalls ein Wort aus einem Verb abgeleitet worden ist, wird der Genitivstamm oft durch Ersetzen des s durch kse gebildet. Diese Wörter enden normalerweise auf -os/-ös oder -us/-ys. Diese Gruppe beinhaltet auch Wörter, die keine Ableitungen sind.
Typ IIFalls ein Wort aus einem Substantiv oder Adjektiv abgeleitet worden ist und auf einen Vokal + -us/-ys endet, wird der Genitivstamm durch Ersetzen des s durch de gebildet.
Typ IIIFalls ein Wort eine Zahl oder ein auf eine Zahl hindeutendes Pronomen ist, wird der Genitivstamm durch Ersetzen des s durch nne gebildet.
Typ IVDer Genitivstamm anderer Wörter wird durch Weglassen des s und Verlängerung des letzten Vokals gebildet. Diese Wörter enden oft auf -as (etwa 8 Ausnahmen), -äs (etwa 2 Ausnahmen), -es (etwa 11 Ausnahmen) oder -is (etwa 9 Ausnahmen). Nur ein Wort auf -os gehört zu dieser Gruppe. Bestimmte Wörter machen den Stufenwechsel durch und der Genitivstamm kommt dann in der starken Stufe vor. Vor allem beinhaltet diese Gruppe Wörter die auf -ias (eine Ausnahme), -kas, -las (zwei Ausnahmen), -mas, -nas (drei Ausnahmen), -oas, -ras, -sas, -tas, -uas und -vas enden. Siehe die Liste von Wörtern, die zu dieser Gruppe gehören. Die Liste beinhaltet jedoch keine Wörter, die auf -ias und -kas enden.
Ausnahmen! Das Wort paras ist unregelmäßig und erfordert ein zusätzliches h im Genitivstamm. Das Wort mies beugt sich auch unregelmäßig, weil das s sich zu he im Genitivstamm ändert.
c) Wörter auf nFalls ein Wort auf n endet, wird der Genitivstamm durch Ersetzen des n durch me gebildet. Bestimmte Wörter machen den Stufenwechsel durch, und dann kommt der Genitivstamm in der starken Stufe vor. Wörter auf -en, -nen und -ton/-tön und auch Superlativformen auf -in beugen sich auf eine unterschiedliche Weise und sie werden später separat behandelt.
Ausnahmen! Es gibt zwei Wörter, in denen das n durch ma/mä ersetzt wird. Das Wort hapan beugt sich auch regelmäßig (siehe unten).
Falls ein Wort auf -en endet, wird der Genitivstamm durch Anhängen eines e an den Nominativstamm gebildet. Bestimmte Wörter machen den Stufenwechsel durch, und dann kommt der Genitivstamm in der starken Stufe vor.
Falls ein Wort auf -nen endet, wird der Genitivstamm durch Ersetzen von nen durch se gebildet.
Falls ein Wort auf -ton/-tön endet, wird der Genitivstamm durch Ersetzen von ton/tön durch ttoma/ttömä gebildet. Der Wechsel von t zu tt rührt von dem Stufenwechsel her.
Falls ein Wort eine Superlativform ist und deswegen auf -in endet, wird der Genitivstamm durch Ersetzen des n durch mma/mmä gebildet. Diese Gruppe beinhaltet auch das Wort vasen 'der linke'.
Der Genitivstamm der Zahlen von 7 bis 10 und von 17 bis 19 wird durch Weglassen des n gebildet.
d) Wörter auf lFalls ein Wort auf l endet, wird der Genitivstamm durch Anhängen eines e an den Nominativstamm gebildet. Bestimmet Wörter machen den Stufenwechsel durch, und dann kommt der Genitivstamm in der starken Stufe vor. Diese Gruppe beinhaltet etwa zehn Wörter.
e) Wörter auf rFalls ein Wort auf r endet, wird der Genitivstamm durch Anhängen eines e an den Nominativstamm gebildet. Bestimmte Wörter machen den Stufenwechsel durch, und dann kommt der Genitivstamm in des starken Stufe vor.
f) Wörter auf tFalls ein Wort auf -at/-ät endet, wird der Genitivstamm durch Weglassen des t und Verlängerung des letzten Vokals gebildet. Diese Gruppe beinhaltet nur ein Wort.
Falls ein Wort eine Zahl ist, wird der Genitistamm durch Ersetzen des t durch nne gebildet. Diese Gruppe beinhaltet nur ein Wort.
Falls ein Wort auf -ut/-yt endet und es kein Partizip ist, wird der Genitivstamm durch Ersetzen des t durch e gebildet. Diese Gruppe beinhaltet etwa elf Wörter.
Falls ein Wort die Aktivform eines Partizip Perfekt ist und deswegen auf -ut/-yt endet, wird der Genitivstamm durch Ersetzen von ut/yt durch ee gebildet.
Bemerke! Das Wort ainut hat keinen eigenen Genitivstamm. Stattdessen wird der Genitivstamm des Wortes ainoa 'einzig' benutzt.
g) LehnwörterDer Genitivstamm neuer Lehnwörter, die auf einen Konsonanten enden, wird einfach durch Anhängen eines i an den Nominativstamm gebildet. Fremde Eigennamen gehören auch zu dieser Gruppe. Diese Regel gilt auch für Wörter, die auf die Konsonanten l, n, r, s und t enden.
3 GebrauchDer Genitivstamm wird beim Bilden der Singularformen des Genitivs, Akkusativs (die lange Form), Translativs, Inessivs, Elativs, Adessivs, Ablativs, Allativs, Abessivs, Instruktivs und auch der Pluralformen des Nominativs und Akkusativs benutzt. Er wird auch beim Bilden des Partitiv-, Essiv- und Pluralstamms benutzt. Das folgende Beispiel zeigt, wie Kasusendungen an den Genitivstamm angehängt werden.
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